Künstlerisches Schaffen und Feedback sind eng miteinander verwoben. Der Umgang mit Feedback - erwünschtem oder unerwünschtem, formalem oder informellem - kann entscheidend dafür sein, wie angehende Musiker:innen, bildende Künstler:innen oder Performer:innen selbst ihre eigenen Werke bewerten, sich weiterentwickeln, und wie Gemeinschaft in künstlerischen Kontexten und Prozessen erlebt wird. Der Critical Response Process (CRP), entwickelt von der Choreografin Liz Lerman in den frühen 2000ern, ist ein vierstufiger Prozess und praktisches Tool, um in künstlerischen Unterrichten Raum zu schaffen für anwendungsorientiertes Feedback in laufenden Prozessen. Im Fokus des CRP steht der kollaborative Austausch rund um ein künstlerisches Produkt - die Person, die dieses Produkt zur Diskussion stellt, bestimmt dabei, auf welche Art und in welchem Umfang das Feedback erfolgt. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Einbindung der anderen Studierenden sowie auf die Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Lehrenden und Studierenden gelegt. CRP folgt dabei den Schlagworten Dialog, Forschen, Hinterfragen und Entdecken.
Die Teilnehmenden setzen sich in diesem Workshop praktisch mit den Funktionsweisen dieses Feedbacksystem auseinander. Sie durchlaufen selbst die einzelnen Schritte dieses Formats und reflektieren in der Gruppe Chancen und Grenzen des CRP. Anhand von Übungen und Gesprächen stellen sie einen Transfer zur eigenen Lehre her und erhalten Anregungen, mit CRP im eigenen Unterricht zu experimentieren.
Der Workshop eignet sich für alle Studiengänge mit künstlerischen Inhalten.
Lernziele
Die Teilnehmenden
können die einzelnen Bestandteile des Critical Response Process benennen
sind in der Lage, Funktionsweisen des Critical Response Process auf den eigenen Unterricht anzuwenden
reflektieren Grenzen und Chancen des Critical Response Process
Kursleitung
Dominic Dives
Dominic Dives ist Referent für Hochschuldidaktik an der Hochschule für Musik Dresden sowie der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Als Produktdesigner und Experte für multimediales Lernen ist er stets auf der Suche nach kreativen Problemlösestrategien. Nach ersten beruflichen Stationen in Jena und Weimar kam er im Rahmen des Verbundprojekts "Digitalisierung der Hochschulbildung in Sachsen" (2019-2025) an die Universität Leipzig, an der er Weiterbildungsangebote konzipierte sowie Entwicklungs- und Veränderungsprozesse der Hochschulleitung begleitete.Mit dem Antritt der Stelle als Referent für Hochschuldidaktik an den Dresdner Kunst- und Musikhochschulen (2022) vereint er berufliche Expertise mit persönlicher Leidenschaft für Kunst und Kultur. Der Fokus liegt dabei auf der Beratung und Begleitung von Lehrenden im Lehrprozess sowie Hochschulentwicklung. Persönliches Forschungsinteresse liegt auf den Schnittpunkten von Kunst(pädagogik) und Digitalisierung sowie Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität. Darüber hinaus ist er als Impulsgeber im Rahmen von Tagungen, Fachkongressen und Weiterbildungen tätig und engagierte sich in verschiedenen hochschulpolitischen Gremien und Ämtern.
Katherina Große - Winkler
Nach einem Bachelor in Drama, Art and Music Studies an der Universität Bologna und einem Master in Theaterpädagogik an der HMT Rostock arbeitete Katherina Große-Winkler zunächst im Pressebereich des Sorbischen National-Ensembles in Bautzen und im Anschluss als selbstständige Theaterpädagogin und Dozentin. Bevor sie als Referentin für Hochschuldidaktik an Kunst- und Musikhochschulen ans HDS kam, war Katherina Große-Winkler als Theaterpädagogin und Referentin für Diversität am Theater der Jungen Welt in Leipzig tätig. Da sich Katherina Große-Winkler immer wieder besonders für die sozialen und psychologischen Prozesse interessierte, die künstlerisch-ästhetische Vorgänge begleiten, absolvierte sie einen weiteren Master in Organisations- und Personalentwicklung an der Universität Erlangen-Nürnberg. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Beschäftigung mit den besonderen Bedingungen künstlerischen Unterrichts, der Nutzung künstlerisch-ästhetischer Prozesse in Lehr-Lern-Kontexten und einer diskriminierungskritischen Lehre mit besonderem Fokus aus Inklusion.