Das Lehren an Hochschulen und Universitäten geht - je nach Statusgruppe - mit hohen Freiheitsgraden und einem breiten Anforderungsspektrum einher. Dabei ist nicht immer klar, für welche Aufgaben, Prozesse und Ergebnisse die Lehrenden didaktisch begründet zuständig sind, wofür sie sich aufgrund individueller Überzeugungen verantwortlich fühlen und wofür sie nicht verantwortlich sein können. Aus dieser Unklarheit entsteht ein Selbstverständnis, das zu Engagement, aber auch zu Gleichgültigkeit oder unrealistisch überhöhten Erwartungen an die Lehrtätigkeit führen kann. Durch die Auseinandersetzung mit Lehr-Lern-Prozessen und die Reflexion eigener Überzeugungen soll im Kurs mehr Klarheit geschaffen und ein optimistisch-realistisches Selbstverständnis zu Verantwortung in der Lehre gefördert werden. Im kollegialen Austausch werden exemplarische Aufgaben, Prozesse und Ergebnisse aus dem Lehralltag diskutiert und eingeordnet.
Lernziele
Die Teilnehmenden
setzen sich kritisch mit dem eigenen Selbstverständnis und Fremdansprüchen an die Lehrtätigkeit auseinander,
kennen Grenzen der Verantwortung in der Lehre aus soziologischer und psychologischer Perspektive,
überprüfen anhand exemplarischer Aufgaben, Prozesse und Ergebnisse, wofür sie sich grundsätzlich verantwortlich fühlen.
Kursleitung
Stefan Müller
Stefan Müller ist seit 2011 als Referent für Hochschuldidaktik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und seit 2022 auch in der Hochschuldidaktik Sachsen tätig. Er führt hochschuldidaktische Kurse durch, berät Hochschullehrende, evaluiert Lehrveranstaltungen und setzt gemeinsam mit Professorinnen und Professoren innovative Lehr-Lern-Projekte um. Darüber hinaus unterstützt er Studierende bei der Entwicklung ihrer Studierkompetenz. Seit 2004 ist Stefan Müller in der Lehrerfortbildung tätig. Zuvor war er in der Therapeutenausbildung und als Berufsschulleiter tätig. Seine akademischen Wurzeln liegen in der Sportwissenschaft und der Betriebswirtschaftslehre (Magister).