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14.05.24

Was ist, wenn einem Tanker auf hoher See der Treibstoff ausgeht? Richtig, er braucht Nachschub. Diesen hat das sächsische Verbundprojekt D2C2 nun von der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre in Form einer Verlängerung der Projektmittel erhalten – zur großen Erleichterung aller Hochschulen, Lehrenden und Studierenden, die von den D2C2-Aktivitäten der letzten Jahre profitieren konnten.

„Das Projekt D2C2 vergleiche ich gern mit einem großen Tanker: Es hat langsam, aber stetig Fahrt aufgenommen und fährt nun unter voller Maschinenleistung – dabei entstehen kontinuierlich hervorragende didaktische Ergebnisse wie sehr lebendige Vernetzungstreffen von Lehrenden, interaktive Weiterbildungsformate, statusgruppenübergreifende Lehr-Lern-Initiativen und Vieles mehr“. Mit diesen Worten beschreibt Prof. Dr. Anne-Katrin Haubold, Prorektorin für Lehre und Studium an der HTW Dresden, das sächsische Verbundprojekt D2C2 (Digitalisierung in Disziplinen Partizipativ Umsetzen :: Competencies Connected) der Hochschuldidaktik Sachsen. Der Vergleich ist treffend: Mit den über 40 Mitarbeiter:innen an zehn sächsischen Hochschulen und der BA Sachsen haben Lehrende, Studierende und Hochschuldidaktiker:innen mithilfe von D2C2 in den letzten vier Jahren einiges in Bewegung gesetzt, um sich mit der fachspezifischen Digitalisierung von Hochschullehre auseinanderzusetzen. Nicht nur gründeten D2C2-Mitarbeitende in den Fachbereichen Gesundheit und Soziales, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Kunst- und Gestaltungslehre sowie Psychologie hochschulübergreifende Netzwerke, in denen sich Lehrende und Studierende austauschen, Lehr-Lern-Szenarien entwickeln und über die Lehre der Zukunft nachdenken. Auch unterstützte D2C2 die Hochschulen in den Schwerpunkten Digitales Prüfen, Digital Skills, Entwicklung eines OER-Aufgabenpools für die Mathematik sowie Digitalisierte Werkstatt- und Laborarbeit. Mittlerweile läuft das Projekt auf Hochtouren: An allen Verbundhochschulen partizipierten bereits zahlreiche Lehrende und Studierende an den Angeboten des Projekts, beforschten Lehr-Lern-Settings oder nahmen hochschuldidaktische Beratung in Anspruch.

D2C2 will Angebote verankern und die Hochschullehre weiterentwickeln

Weil dem D2C2-Tanker mit Ende der Projektlaufzeit in diesem Jahr der Treibstoff ausgegangen ist, hat die Stiftung für Innovation in der Hochschullehre Projektmittel für ein weiteres Jahr bereitgestellt. Damit kann D2C2 einerseits die entwickelten Austausch-, Beratungs- und Weiterbildungsformate an den Verbundhochschulen verankern. Andererseits sprühen die Mitarbeiter:innen vor neuen Ideen wie sie Lehrende und Studierende bestmöglich unterstützen können. Prorektorin Anne-Katrin Haubold betont: „Wie das bei einem großen Tanker so ist: Man kann ihn nicht von jetzt auf gleich stoppen. Da ist es nur folgerichtig, dass es eine Projektverlängerung gegeben hat und das Schiff nun Richtung Hafen steuern kann“.

Was hält D2C2 im kommenden Jahr für Lehrende und Studierende an den Verbundhochschulen bereit?

Eines der zentralen Vorhaben ist, die entstandenen Fachcommunities in den fünf Fachbereichen zu stärken und langfristige Strukturen in den Hochschulen zu etablieren. Deswegen setzen sich die Verantwortlichen der Lehrnetzwerke Dr. Heiko Baum (Informatik), Alica Beckel und Kathrin Fucke (Psychologie), Katharina Bellinger (Kunst- und Gestaltungslehre), Ronny Freudenreich (Ingenieurwissenschaften) sowie Markus Lohse und Katrin Naumann (Gesundheit und Soziales) dafür ein, dass sich Lehrende und Studierende auch nach Ende der Projektlaufzeit in den Netzwerken für die Weiterentwicklung der Hochschullehre engagieren können. Eine systematische Evaluation der Netzwerke soll ihnen dabei helfen, die Strukturen im kommenden Jahr noch zielgerichteter entlang der Bedarfe der Mitglieder auszurichten. Ein Themenschwerpunkt bildet zudem in allen Fachcommunities die Auseinandersetzung mit der Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre. Hierzu planen die Koordinator:innen der Netzwerke fachspezifische Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote für Lehrende in den genannten Fachrichtungen sowie wissenschaftliche Publikationen zum Einsatz von KI in der Lehre. 

D2C2 unterstützt Lehrende fachspezifisch und auf den Punkt

Auch in den anderen Arbeitsbereichen haben die D2C2-Kolleg:innen Einiges geplant, um Lehrende bei hochschuldidaktischen Herausforderungen zu unterstützen. 
In der Arbeitsgruppe „Mathematik Digital“ werden Dr. Katja Ihsberner, Dr. Antje Strehler und Fabian Taubert sich weiterhin der umfassenden Aufgabe widmen, den ONYX-Aufgabenpool für die Grundlagenfächer in der Mathematik zu erweitern und so Lehrenden und Studierenden der MINT-Fächer bei der Bewältigung von Mathematik-Modulen unter die Arme zu greifen. 
Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Digitalisierte Werkstätten und Labore“ werden Dr. Julia Franke, Freya Geishecker, Barbara Mayrock und Gesine Wegner die mittlerweile etablierten Austauschformate für Lehrende in Laboren weiterführen und Workshops zu fachdidaktischen Themen anbieten. Zudem betreut das Team auch in Zukunft Innovationsvorhaben von Lehrenden in einzelnen Laboren. „Wir bieten beispielsweise an, 360-Grad-Aufnahmen von Laboren zu erstellen und in Absprache mit den Lehrenden interaktiv anzureichern. Studierende können diese dann zur besseren Vorbereitung auf das Praktikum im Labor nutzen“, erklärt Gesine Wegner von der TU Dresden. Neben den Ingenieurwissenschaften steht das Angebot auch Lehrenden in der Kunst- und Gestaltungslehre sowie im Bereich Gesundheit und Soziales zur Verfügung. 
Schließlich planen die Hochschuldidaktiker:innen Doreen Klein, Susan Labude und Konstanze Pabst in der Arbeitsgruppe „Digital Skills“ Schulungen für Lehrende zur E-Portfolio-Software Mahara sowie Workshops zur Vermittlung von Wissen im Bereich Digital Skills. Zudem wird das Team ein weiteres Semester Studierende der Hochschulde Mittweida dabei unterstützen, die sachsenweiten Quiz-App „StudiSQ“ fertigzustellen. Diese für die Hochschullehre entwickelte App soll es Lehrenden erleichtern, auf spielerische Weise Lerninhalte an Studierende zu vermitteln. 

Der D2C2-Tanker wird also dank des neuen Treibstoffs seine Tätigkeiten an den Verbundhochschulen bis 2025 fortsetzen können. Bis dahin stehen die D2C2-Mitarbeiter:innen an den Verbundhochschulen den Lehrenden mit medien- und hochschuldidaktischer Expertise zur Seite. Sie unterstützen nicht nur die Lehrenden der Fachcommunities bei der Umsetzung innovativer Lehrprojekte, sondern begleiten auch SoTL-Projekte (Scholarship of Teaching and Learning), in denen sich Lehrende wissenschaftlich mit der eigenen Lehre und dem studentischen Lernen auseinandersetzen. 

Melden Sie sich, wenn Sie Begleitung, Beratung oder Unterstützung benötigen! D2C2 unterstützt fachspezifisch und auf den Punkt.

 Ihre ersten Ansprechpartner:innen für hochschuldidaktische Fragen sind:
•    TU Chemnitz: Ulrike Rada (hochschuldidaktik@tu-chemnitz.de) und Susan Akbulak-Vogel (susann.akbulak-vogel@verwaltung.tu-chemnitz.de

•    EHS Dresden: Saskia Junge (saskia.junge@ehs-dresden.de

•    HTW Dresden: Barbara Mayrock (barbara.mayrock@htw-dresden.de

•    HfBK Dresden: Peter Wackernagel (wackernagel@hfbk-dresden.de

•    TU Dresden: Gesine Wegner (gesine.wegner@tu-dresden.de

•    Universität Leipzig: Franziska Brenner (franziska.brenner@uni-leipzig.de) und Letizia Rivera (letizia.rivera@uni-leipzig.de

•    HTWK Leipzig: Anna Beisenwenger (anna.beisenwenger@htwk-leipzig.de

•    HS Mittweida: Dr. Anna Pröhle (proehle@hs-mittweida.de

•    BA Sachsen: Dr. Sylvia Schule-Achatz (sylvia.schulze-achatz@ba-sachsen.de

•    WSH Zwickau: Anja Krafczyk (anja.krafczyk@fh-zwickau.de)

•    Hochschule Zittau/Görlitz: Ronny Freudenreich (ronny.freudenreich@hszg.de)

Autor:in

Agnes Berbée in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen des D2C2-Verbunds

agnes.berbee@hd-sachsen.de