Veranstaltungen

25.07.24

Im September 2023 machten sich Dr. Claudia Bade und Anita Sekyra auf den Weg in die Mongolei, um im Rahmen einer Kooperation der Technischen Bergakademie Freiberg und des German-Mongolian Institute of Resources and Technology (GMIT) in Nalaikh einen viertägigen Intensivkurs zur Hochschuldidaktik durchzuführen. Ihre Eindrücke hielten sie in einem kurzen Reisebericht fest.

Das German-Mongolian Institute of Resources and Technology (GMIT), das seinen Lehrbetrieb im September 2013 aufgenommen hat, hat sich schnell zum Vorreiter für praxisnahe Lehre und Forschung in den Ingenieurswissenschaften in der Mongolei entwickelt. Mit seinem innovativen Ansatz möchte das GMIT als Best-Pracitice-Beispiel in das nationale Hochschulsystem hineinwirken. Im Mittelpunkt der didaktischen Arbeit steht die Förderung der Eigenverantwortung der Studierenden, gepaart mit einer starken Praxisorientierung und einer intensiven Zusammenarbeit mit internationalen Partner*innen.

ANKUNFT UND ERSTE EINDRÜCKE

Nach einem etwa achtstündigen Flug landeten wir am 11. September 2023 am Chinggis-Khaan Flughafen in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Von da aus ging es direkt weiter zum German-Mongolian Institute of Resources and Technology (GMIT), an dem wir herzlich von der Rektorin Battsengel Baatar und ihren Mitarbeiter*innen in Empfang genommen wurden. Im Rahmen einer Führung erhielten wir einen ersten Einblick in das Leben auf dem Campus. 
Studierende am GMIT haben die Möglichkeit, von hochqualifizierten Dozierenden zu lernen und an innovativen Forschungsprojekten teilzunehmen. Der interkulturelle Austausch zwischen deutschen und mongolischen Studierenden schafft eine inspirierende Lernumgebung, die es den Studierenden ermöglicht, verschiedene Perspektiven zu verstehen und ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken.
Das Leben am GMIT ist geprägt von einer lebendigen Campus-Community. Lernen und Wohnen finden für viele Studierende fast im selben Gebäude statt. So ist es nicht ungewöhnlich, dass die Studierenden in legerer Kleidung, teilweise noch mit Zahnbürste in der Hand, über die Gänge zu ihren Lehrveranstaltungen gehen. 
Es gibt zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten, die das studentische Leben bereichern. Die verschiedenen Studentenclubs sind ein zentraler Bestandteil des Campusalltags am GMIT. Derzeit gibt es 12 aktive Studentenclubs, die sich sportlich, künstlerisch, akademisch oder im Rahmen von Freiwilligenarbeit betätigen. 

WORKSHOPS

Am ersten Workshoptag starteten wir mit der Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer*innen. Wir lernten ihre Vorerfahrungen in Bezug auf Hochschullehre und hochschuldidaktische Weiterbildung kennen, erklärten uns gegenseitig die Bedeutungen und Ursprünge unserer Namen und analysierten die individuellen Lernbiografien der Teilnehmer*innen. Am zweiten Tag bereiteten wir uns auf die Hospitationen vor und führten hochschuldidaktische Grundlagen wie das Constructive Alignment ein. Der dritte Tag war den Hospitationen gewidmet, einschließlich Kursbesuchen und Auswertungen. Auffällig hierbei waren insbesondere die Hingabe für die Lehre und das Lernen ihrer Studierenden, die Offenheit und Wertschätzung der Kolleg*innen untereinander sowie ihr Engagement für den Aufbau einer hochschulinternen Vernetzung. 
Am letzten Tag führten wir in die kollegiale Beratung und eine Methodenwerkstatt ein mit dem Ziel, dass die Teilnehmer*innen diese Formate an ihren Instituten implementieren. Mit dem Beschriften von Papierfliegern mit Wünschen für die Zukunft schlossen wir den Intensivkurs ab. In den späteren semesterbegleitenden virtuellen Workshops vertieften wir mit den Teilnehmer*innen noch einmal ausgewählte Themen wie Kompetenzentwicklung, studentische Partizipation und Prüfungsdidaktik.
Am Wochenende wartete noch ein ganz besonderes Highlight auf uns. Die Hochschule arrangierte einen Ausflug für uns in den Hustai National Park, der uns mit seiner Weitläufigkeit und seiner atemberaubenden Artenvielfalt beeindruckte. Mit dem Geruch der Flechten und Pflanzen und den Bildern der unzähligen Wildpferde im Gepäck machten wir uns wieder auf den Weg nach Deutschland. 

ERKENNTNISSE UND AUSBLICK

Der Präsenzworkshop war ein voller Erfolg. Wir konnten bei aller Unterschiedlichkeit auch Parallelen zwischen den Lehrenden des GMIT und den Lehrenden in Sachsen entdecken: Sie alle brennen für ihre Fächer und sind gefesselt von der Frage, welche Form von aktivierender, motivierender Lehre Studierende zu bestmöglichen Abschlüssen führt und zugleich ihre Persönlichkeitsentwicklung positiv unterstützt. Wir sind bis heute dankbar für diese wunderbare Erfahrung und sagen: Der Blick über den eigenen Tellerrand lohnt sich immer! 
 

Autor:in

Dr.in Claudia Bade und Anita Sekyra

anita.sekyra@hd-sachsen.de